Diamanten

Natur pur: Licht und Stein

Diamanten gehören zu den wertvollsten Dingen, die die Natur hergebracht hat. Der „König der Edelsteine“ ist das härteste Material, das wir kennen. Es entstand vor über 500 Millionen Jahren Im Erdkern. Zudem besitzt ein geschliffener Diamant einzigartiges Feuer und Brillanz. Die entstehen durch die spezielle Reflexion des einfallenden Lichtes, das dabei in seine Spektralfarben zerlegt wird.

Je größer, heller und reiner Steine sind und je feuriger sie funkeln, desto seltener sind sie. Daher bestimmt dies Ihren Wert. Die wichtigsten Diamantkriterien sind die vier C:

  • Gewicht (Carat)
  • Farbe (Color)
  • Reinheit (Clarity)
  • Schliff (Cut)

Ein fünftes, äußerst wichtiges C in den Bewertungskriterien ist das Vertrauen (Confidence). Es wird gewährleistet durch den Fachhandel: Juweliere haben die Kompetenz zur Beurteilung. Sie arbeiten in der Regel mit vertrauenswürdigen Händlern zusammen, die europäische Qualitäts- und Nachhaltigkeitsnormen garantieren. Anerkannte Zertifizierungsinstitute (z.B. GIA, HRD, IGI) stellen ab einer bestimmten Größe entsprechende Zertifikate aus.

Carat, abgekürzt ct, definiert das Gewicht eines Diamanten. Ein Carat entspricht exakt 0,2 Gramm und wird in 100 Punkte unterteilt. Ein sogenannter Halbkaräter wiegt demnach 0,1 Gramm.

Der Begriff Carat stammt vom griechischen Wort „Keration“ und der arabischen Bezeichnung „qirat“. Beides bedeutet „Schote des Johannisbrotbaums“. Der Pflanzensamen wurde lange Zeit als Gewicht zum Wiegen von Gold und Edelsteinen genutzt. Es wurde angenommen, dass das Gewicht des Samens ungewöhnlich einheitlich sei (0,197 g). Im Jahr 1907 wurde schließlich Carat als offizielles, metrisches Maß für Edelsteine festgelegt.

Der Wert eines Diamanten – die Caratzahl
Das Gewicht ist das Kriterium, welches den Wert eines Diamanten am stärksten beeinflusst. Sind die anderen Kriterien identisch gilt: umso schwerer ein Diamant, also umso mehr Carat, desto höher der Preis. Größere Diamanten sind seltener als kleine Diamanten. Der Diamantenpreis steigt daher nicht proportional mit seinem Gewicht, sondern exponentiell. Das bedeutet, dass ein Einkaräter nicht doppelt so viel wie ein Halbkaräter, sondern ein Vielfaches davon kostet. Denn der Preis eines großen Diamanten ist nicht nur höher aufgrund des höheren Gewichtes, sondern zusätzlich aufgrund der Seltenheit.

Licht und Stein kommen zu einer optimalen Symbiose, wenn der Diamant keine Farbe hat. Die Farbqualität eines Diamanten hängt davon ab, wie farblos, beziehungsweise „weiß“ der Stein ist. Beliebt sind dennoch auch die sogenannten Fancy Colored Diamonds, also farbigen Diamanten, die in allen Farben des Regenbogens strahlen.

Diamanten Farbe – Graduierung (D bis M)
Der Farbgrad wird in Buchstaben des Alphabets bezeichnet, und zwar rückwärts beginnend mit D. Als D und E zertifizierte Diamanten (hochfeines Weiß/River Blue) sind komplett farblos und die wertvollsten „weißen“ Diamanten, die wir kennen. Auch Diamanten mit einem Farbgrad F bis H (Weiß/Wesselton) erscheinen für den ungeübten Betrachter alle als farblos. Unterschiede von einem Farbgrad zum nächsten sind mit bloßem Auge häufig nur im direkten Vergleich oder vor einem weißen Blatt Papier sichtbar. Bei Steinen mit einer Gradierung I oder J ist eine leicht gelblichere Einfärbung mit geübtem Auge und in Abhängigkeit von Schliff und Fassung auch ohne Hilfsmittel sichtbar. K, L und M sind getöntes Weiß.

  • D und E: Hochfeines Weiß
  • F und G: Feines Weiß
  • H: Weiß
  • I und J: Leicht getöntes Weiß
  • K, L und M: Getöntes Weiß
  • N bis Z: Deutlich getönt

 


Die Reinheit (Clarity) beschreibt die Sichtbarkeit der in fast allen Diamanten vorkommenden sogenannten „Einschlüsse“. Das sind kleine natürliche Risse oder Kristalle. Meistens sind diese jedoch so klein, dass sie selbst mit technischen Hilfsmitteln nur schwer zu erkennen sind und somit die Schönheit des Diamanten nicht beeinträchtigen.

Regeln zur Reinheit
Da Diamanten aus der Natur kommen, haben praktisch alle Diamanten Einschlüsse. Je weniger Einschlüsse ein Diamant aufweist, desto besser kann das eindringende Licht reflektiert werden. Reine Steine haben daher eine größere Strahlkraft und daher einen höheren Wert. Findet man mit einer 10fach vergrößernden Lupe keine Einschlüsse mehr, nennt man das lupenrein. Große Diamanten ohne Einschlüsse sind äußerst selten. Daher nimmt der Preis pro Carat bei lupenreinen Steinen exponentiell zu.

Einschlüsse sind Zeichen der Natur
Diamanten sind reiner Kohlenstoff in kubischen Kristallstrukturen. Sie entstanden auf wundersame Weise vor über 500 Millionen Jahren in mehr als 150 km Tiefe im Erdinneren bei Temperaturen von über 1200 Grad Celsius. Von Vulkanen wurden die im Gestein eingeschlossenen Diamanten unter hohem Druck mit dem Magma an die Erdoberfläche geschleudert. Druck- oder Spannungsrisse entstanden infolge von Temperatur- und Druckschwankungen. Einschlüsse sind auch kleinste Kristalle verschiedener Minerale.

  • FL – flawless | lupenrein
  • IF – internally flawless | lupenrein
  • VVS1 & VVS2 – very, very small inclusions | sehr, sehr kleine Einschlüsse
  • VS1 & VS2 – very small inclusions | sehr kleine Einschlüsse
  • SI1 & SI2 – small inclusions | kleine Einschlüsse
  • I1, I2 & I3 – inclusions | Einschlüsse

Der Schliff (Cut) eines Diamanten entscheidet über seine Brillanz. Je höher die Qualität des Schliffs ist, desto strahlender und leuchtender funkelt er. Ein perfekter Schliff erzeugt durch Lichtbrechung das besondere Feuer eines Diamanten, das sogleich ins Auge fällt.

Schliffgrad
Der Schliffgrad ist ein Wert zur Bestimmung der Lichtbrechung eines Diamanten. Bei perfekten Schliffproportionen wird das von oben über die Tafel einfallende Licht von den einzelnen Facetten des Diamanten reflektiert und wieder parallel nach oben geführt. Ist der Schliff zu flach, wird das Licht nach unten abgeführt, ist er zu steil, entweicht das Licht seitlich.
Ein perfekter Schliff ist von den Proportionen eines Diamanten abhängig und hängt von der Kunst des Schleifers ab. Darum verfügt nur ein sehr geringer Anteil aller Diamanten über den perfekten Schliffgrad: Ideal – Excellent Cut (EX). Schliffgrade der Kategorie Sehr gut – Very Good Cut (VG) bieten eine etwas geringere Brillanz und Lichtreflektion. Dennoch gibt es hier eine deutlich höhere Anzahl verfügbarer Diamanten und somit zu vergleichsweise guten Preisen. Gut – Good Cut (G): Diamanten mit diesem Qualitätsmerkmal reflektieren immer noch den überwiegenden Teil des einfallenden Lichts. Etwa 35% der geschliffenen Diamanten haben den Schliffgrad Mittel – Medium Cut (M). Die Brillanz dieser Steine ist sichtbar geringer.

GIA – Gemological Institute of America
1931 in NY gegründet, unabhängiges und objektives Institut zur Qualitätsprüfung von Edelsteinen nach einheitlichen Kriterien

HRD – Hoher Rat für Diamanten
1976 in Antwerpen gegründet, im Dienst des belg. Diamanthandels, eines der weltgrößten Diamantprüflabors.

IGI – International Gemological Institute
1975 in Antwerpen gegründet, größtes internationales Institut zur Edelsteinprüfung